Das CSC-System „Concrete Sustainability Council (2021) (Precast Concrete)“ für Betonfertigteilhersteller ohne eigene Betonproduktion wurde am 10. Januar 2022 zunächst nur auf Englisch veröffentlicht (Link).

Aufgrund der steigenden Nachfrage steht das Technische Handbuch für Betonfertigteilhersteller ohne eigene Betonproduktion nun auch in deutscher Übersetzung zur Verfügung (Link).

Hinweis 1: Die nachfolgenden Regelungen gelten nur für Betonfertigteilhersteller ohne eigene Frischbetonproduktion.
Hinweis 2: Für Betonfertigteilhersteller mit eigener Frischbetonproduktion gilt weiterhin das Grundsystem „Concrete Sustainability Council (2021) DE (Beton)“

Betonfertigteile oder Betonelemente sind Bauteile aus Beton, Stahlbeton oder Spannbeton, die in einem
Betonfertigteilwerk industriell vorgefertigt und anschließend, oft mit einem Kran, in ihre endgültige Position gebracht werden. Betonfertigteilhersteller ohne eigene Frischbetonproduktion müssen das spezielle CSC-System „Concrete Sustainability Council (2023) DE (BFT Beton)“ verwenden. Sie sind abhängig von der externen Transportbetonlieferung. Einige der relevanten Umweltauswirkungen der Betonproduktion stehen im Zusammenhang mit der Transportbetonproduktion (z.B. Zement). Daher müssen Betonfertigteilwerke ohne eigene Frischbetonproduktion, die sich einer CSC-Zertifizierung unterziehen, nachweisen, dass der von ihnen verwendete Frischbeton auf verantwortungsvolle Weise hergestellt wird. Das CSC-Zertifikat für ein Betonfertigteilwerk umfasst auch die Leistung der Lieferkette, die mit 50 % in die Gesamtbewertung einfließt.

10 % der Gesamtpunktzahl des Betonfertigteilwerks entfallen auf das Lieferkettenkriterium „P5 Transportbeton“. Nur CSC-zertifizierte Transportbetonhersteller können zur Erreichung des Kriteriums „P5 Transportbeton“ beitragen. Die Information zur Punktzahl für „P1 Zement“ und „P2 Gesteinskörnung“ findet sich auf der zweiten Seite des Zertifikates des Transportbetonherstellers.

Die folgende Mindestpunktzahl muss erreicht werden:
Bronze: 35 % – Silber: 50 % – Gold: 65 % – Platin: 80 %

Darüber hinaus müssen zur Erlangung eines CSC-Zertifikates folgende zusätzlichen Anforderungen* erfüllt sein:

• Die Anlage/das Werk muss alle Grundvoraussetzungen (Kategorie „G“) erfüllen
• Die Anlage/das Werk muss bestimmte, zusätzliche Mindestanforderungen (spezifisch für ausgewählte Bewertungskriterien) erfüllen, um eine entsprechende Zertifizierungsstufe zu erreichen. Das bedeutet, um Silber zu erreichen, sind neben der Kategorie „Grundvoraussetzungen“ weitere Mindestanforderungen zu erfüllen. Diese sind entsprechend im Technischen Manual mit „Grundvoraussetzung für“ und einem Vermerk („x“) an der jeweiligen Zertifizierungsstufe gekennzeichnet.
• Für alle Zertifizierungen auf dem Niveau Silber muss das Teilergebnis (=Eigenleistung) aus dem Bereich „Beton“ mindestens 60 % betragen, d.h. mindestens 30 % vom Gesamtergebnis (=Anteil ohne Produktkette).
• Für alle Zertifizierungen auf dem Niveau Gold und höher muss das Teilergebnis aus dem Bereich „Beton“ mindestens 80 % betragen, d.h. mindestens 40 % vom Gesamtergebnis (=Anteil ohne Produktkette).
• Für die CSC-Zertifizierungsstufe „Platin“ muss das Betonfertigteilwerk eine CSC-Lieferkettenabdeckung von 98 % für „P5 Transportbeton“ nachweisen. Die Abdeckung wird durch die jeweilige Liefermenge an Beton von Herstellern mit einem CSC-Zertifikat der Stufe „Platin“ nachgewiesen.

*Es gibt diese Anforderungen auch im Hauptsystem. Aufgrund der veränderten Gewichtungen, die oben beschrieben wurden, wurden die Zahlen angepasst. Lediglich die letzte Anforderung ist neu für Betonfertigteilhersteller.

Bezüglich der Anhänge gilt das selbe Dokument „Technisches Handbuch – Anhänge (CSC V2.1)“.